IoT needs no Internet… Und was es sonst noch neues bei der Entwicklerkonferenz QCon in London gab

Gleich in der ersten Märzwoche ging es für mich zur 14. QCon in London. Trotz Corona fanden sich mehr als 1600 Software Entwickler – vor allem aus Europa – im Queen Elisabeth Conference Center ein. Gleich am Eingang gab es für jeden ein Fläschchen Desinfektionsmittel, und auch sonst wurde alles zur Verringerung der Corona-Ansteckungsgefahr getan: Teilnehmer aus Risikogebieten wurden vorab auf andere QCon‘s umgebucht, überall standen Desinfektionsmittel-Spender bereit, das Essen gab es nicht in Buffet-Form, sondern abgepackt …

Die Virusangst ein wenig gebannt, standen spannende Konferenz-Themen auf dem Programm.

Themen waren in diesem Jahr u.a. Microservices (ein Dauerbrenner!), Kubernetes (Plattform zum Bereitstellen der Microservices in Containern – wurde als Thema im letzten Jahr vermisst), Machine Learning, aber auch scheinbar längst abgehandelte Dinge wie Javascript.

Bemerkenswert war gleich in der ersten Keynote die These von Alasdair Allan, das Internet Of Things benötige im besten Fall gar kein Internet. Man stelle sich vor, dass nicht mehr alle Sensoren-Daten an Server geschickt und dort erst ausgewertet werden, sondern, dass die Daten gleich vor Ort verarbeitet werden – mittels Software, die mit einem geeigneten Machine Learning Modell gefüttert wurde. Somit wären instabile Internet-Verbindungen und überlastete Server kein Problem mehr. In den Ohren von Datenschützern klingt diese Idee sicher auch sehr verlockend.

Was Javascript betrifft, fand ich vor allem den Vortrag von Kate Sills wichtig, in dem es darum ging, wie man sich vor schadhaften Drittanbieter-Bibliotheken schützen kann. Ich werde mich auf jeden Fall näher mit SES (Secure ECMAScript) befassen. Beim TC 39 (dem technischen Komitee, welches sich um die Standardisierung von Javascript kümmert), hat die SES Spezifikation aktuell den Status Stage 1 (= Proposal). Bis zu Stage 4 (= Finished) dauert es also leider noch eine Weile.

Besonders spannend an Konferenzen ist immer auch der Blick über den Tellerrand. Machine Learning – Ein wirklich spannendes Thema, zu dem Tamsin Crossland ein Modell vorstellte, das anhand von Mustern Betrugsversuche bei Kreditkarten-Zahlungen entdeckt.

Mein Fazit: Die QCon ist immer eine Reise wert

Die QCon richtet sich vor allem an erfahrene Software Entwickler und Architekten und wird von den Machern des Portals infoq.com ausgerichtet. Die Speaker kommen durchweg aus der Praxis und berichten live und in Farbe von ihren ganz konkreten Erfahrungen. Großartige Projekte und Ideen! Das heißt natürlich auch, dass nicht alle so perfekt im Vortragsstil sind wie mancher Software Evangelist, aber das nimmt man gern in Kauf.

Die QCon findet übrigens im Herbst 2020 in München statt.

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