Kunst und IT – passt das eigentlich zusammen? Wir finden JA. Deshalb werden bei SoftEd Dresden Fotografien des Künstlers Stefan Krauth ausgestellt. Dirty Screens nennt er seine Werkreihe. Und die hat mehr mit IT und natürlich Bildschirmen zu tun als man denkt.
Der Künstler Stefan Krauth wurde in Karlsruhe geboren und studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Die Motive für seine Werke findet er auf Reisen. Aus einer riesigen Anzahl digitaler Bilder wählt er wenige aus und bearbeitet sie weiter. Er arrangiert Collagen aus verschiedenen Fotografien. So installiert er ein Gebäude an einen anderen Ort. Eine Figur wird in eine ihr fremde Umgebung versetzt.
Die Bilddateien werden direkt vom Bildschirm abfotografiert. Dabei treten bei jeder neuen Aufnahme Beeinträchtigungen zwischen das Motiv und die Kameralinse. Ein pixeliger Bildschirm, Staub, Licht und Rauch sind bei Stefan Krauth keine digitalen Filter in modernen Bildbearbeitungsprogrammen. Sie besitzen eine eigene physische Präsenz. Und tatsächlich ertappt man sich selbst dabei, wie man versucht einen Staubschleier wegzupusten.
Krauth setzt auf Aspekte des Zufalls. Beliebiger Staubniederschlag, farbliche Abstufungen des Tageslichts, Spiegelung auf dem Monitor, Zigarettenrauch vor dem Bild – Das Alltägliche wird zum Mittel der Verzauberung. Der Lichtschein wird zur strahlenden Sonne. Die Unschärfe schafft Nostalgie und erinnert an verblasste historische Aufnahmen aus Zeiten, in denen die technischen fotografischen Möglichkeiten noch nicht so präzise waren.
Und wo sieht der Künstler Stefan Krauth eigentlich die Parallelen zwischen Kunst und IT? „Sowohl bei der Entwicklung von Software als auch in der Kunst muss man Lösungen finden. Man muss Einfallsreichtum mitbringen und die digitale Welt reflektieren.“
Am Ende geht es aber vor allem darum, dass man aus dem gewohnten IT-Trott einmal herauskommt und seinen Blick auf etwas nicht gleich Greifbares richtet. KUNST.
Die Fotografien von Stefan Krauth sind noch bis Ende Februar bei SoftEd Systems in Dresden zu sehen.